Die Familie Gagern
Hans Christoph von Gagern
Hans Christoph Reichsfreiherr von Gagern und Ehefrau Charlotte
Hans Christoph von Gagern, geboren am 25. Januar 1766 in Kleinniedesheim bei Worms, war - gerade bezogen auf die damalige Kleinstaaterei - ein Staatsmann von europäischer Bedeutung. Von 1788 bis 1811 wirkte er als leitender Minister des Fürstentums Nassau-Weilburg, war 1815 niederländischer Staatsrat auf dem Wiener Kongress danach Gesandter Luxemburgs beim Bundestag in Frankfurt. 1818 zog er sich der Politik zurück und erwarb das Hornauer Hofgut. Dort lebte er als Gutsherr für seine Familie, seine zahlreichen Freunde und ging seinen gärtnerischen wie literarischen Neigungen nach. Er züchtete Rosen und kultivierte Obstbäume.
Hans Christoph von Gagern
Heinrich Freiherr von Gagern
Heinrich Freiherr von Gagern
Als Präsident des ersten deutschen Parlaments, der Nationalversammlung von 1848 in der Frankfurter Paulskirche, ist er der bekannteste Spross der Familie. Heinrich von Gagern wohnte vorwiegend auf seinem Gut Monsheim bei Worms oder in Darmstadt, wo er auch begraben wurde. Er weilte oft und gerne im Elternhaus in Hornau. Am 7. August 1827 schilderte der junge Regierungsassessor dem Vater seine finanziellen Verhältnisse in Darmstadt.
Heinrich Freiherr von Gagern
Friedrich Freiherr von Gagern
Friedrich Freiherr von Gagern
Als Offizier in österreichischen Diensten nahm Friedrich von Gagern 1812 am Feldzug nach Rußland teil. 1813 kämpfte er im Befreiungskrieg gegen die Franzosen bei Dresden, Kulm und Leipzig. Als sein Vater in die Dienste des Hauses Oranien getreten war, nahm er als Hauptmann der niederländischen Armee 1815 an den Schlachten gegen Napoleon bei Quatre-Bras und Waterloo teil. Im Jahre 1844 wurde er als Generalmajor für drei Jahre zur militärischen Inspektiobn nach Niederländisch-Ostindien (Java, Sumatra - heute Indonesien) kommandiert. Noch heute ziert ein Büffelgehörn, das er von dort nach Hornau schickte, den Ostgiebel des Gagernhauses.
Friedrich Freiherr von Gagern
Maximilian (Max) Freiherr von Gagern
Maximilian (Max) Freiherr von Gagern
Der jüngste der drei "politischen" Brüder wohnte nach seiner Heirat mit Franzina Lambert im Jahre 1833 längere Zeit auf dem Hornauer Hofgut. Sie war seine erste Frau und ist mit zwei der gemeinsamen Kinder auf dem Hornauer Friedhof beigesetzt. Auch Maximilian kam mit der Revolution im Jahre 1848 in engere Berührung. Der Diplomat war nassauischer Abgeordneter der Nationalversammlung in der Frankfurter Paulskirche und dort stellvertretender Vorsitzender des Verfassungsausschusses.
Maximilian (Max) Freiherr von Gagern
Hofgut der Familie von Gagern
Die Freiherren von Gagern
Die Familie der Freiherren von Gagern, die von 1818 bis 1866 das ehemalige Hofgut in Hornau besaßen, hat den Namen dieses früheren Dorfes weit über die Grenzen Kelkheims hinaus bekannt gemacht. Im Stadtteil Hornau bewahren das Gagernhaus, die Gagernanlage und die Gagernhöhle (im Volksmund auch Fuchshöhle genannt), besonders jedoch die Gräber der Familie auf dem Friedhof, die Erinnerung an diese Adelsfamilie.
Hofgut der Familie von Gagern
Das Gagernhaus
Das Gagernhaus
Von dem Gutshof der Freiherren von Gagern sind nur noch zwei Gebäude erhalten. Teile des Wohnhauses der Familie Schrodt gehörten ebenso dazu, wie das wohl vor 1830 im klassizistischen Stil errichtete Gesindehaus nahe der alten Martinskirche, die allerdings nie zum Hofgut gehörte. Nach der Aufteilung des Hofgutees 1913/14 befand es sich in bürgerlichem Besitz.
Das Gagernhaus
Der Staufenschwur
Der Staufenschwur
Nur eine deutsche Fahne sollte wehen
Vom Ostseestrand bis zu der Alpen Höhen;
Und unsre Losung war: Ein Deutschland sei,
Ein Vaterland - groß, mächtig, einig frei!
Vom Ostseestrand bis zu der Alpen Höhen;
Und unsre Losung war: Ein Deutschland sei,
Ein Vaterland - groß, mächtig, einig frei!
Der Staufenschwur
Die Gagernhöhle
Die Gagernhöhle
Die Fuchs- oder Ofterdingenhöhle liegt nahe einer kleinen Fußgängerbrücke über den Liederbach und ist vom Gagernring aus zu erreichen. Der Sage nach soll dort im Mittelalter der Minnesänger Heinrich von Ofterdingen gehaust haben, nach dem er vom Sängerwettstreit auf der Wartburg gekommen sei.
Die Gagernhöhle
Die Gagernanlage
Die Gagernanlage
Auf dem Grundstück in der Rotlintallee, das zum Gut der Familie gehörte, wurde 1997/98 eine Grünanlage angelegt. Sie soll an diese für unsere heutige Demokratie wegebereitende Familie erinnern.
Die Gagernanlage
Die Gagerngräber
Die Gagerngräber
Sehenswert sind die Grabstätten der Familie von Gagern auf dem Hornauer Friedhof. Unter elf Grabmalen ruhen sechzehn Angehörige der Familie von Gagern und der mit ihr verschwägerten Familie der Freiherren von Breidbach-Bürresheim. Die Grabmale sind zweireihig angeordnet.
Die Gagerngräber
Das Wappen der Freiherrn von Gagern
Das Wappen der Freiherrn von Gagern
Das Geschlecht derer von Gagern zählt zu den Familien des Uradels auf der Insel Rügen. Seinen Namen trägt es nach dem Stammhause Gawern, später Gagern im Kirchspiel Gingst (1232 erstmals als Gawarne genannt). Ein Teil der Familie ging am Ende des 17. Jahrhunderts nach Südwestdeutschland. Dort wurde dieser Zweig 1731 in die oberrheinische Ritterschaft aufgenommen. Das Wappen zeigt im von Silber und Blau schräglinks geteiltem Schilde einen pfahlweise gestellten Doppelhaken (Wolfsangel) in gewechselten Farben; auf dem Helm mit blau-silbernen Decken drei Straußenfedern in Silber, Blau und Silber.
Das Wappen der Freiherrn von Gagern